Österreich wird in einen dritten Lockdown gehen. Der Handel wird bis 18. Jänner geschlossen, Gastronomie und Hotels bleiben zu. Und noch länger – nämlich bis 24. Jänner – soll der Lockdown für alle gelten, die an der zweiten Runde der Massentests Mitte Jänner nicht teilnehmen, verkündete die Regierungsspitze nach einer Besprechung mit den Landeshauptleuten.
Am 24. und 25. Dezember bleiben die Lockerungen für das Weihnachtsfest bestehen. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) mahnte aber, dass die Zusammenkünfte so gering wie möglich sein sollten. Ab dem 26. Dezember werden die Maßnahmen wieder verschärft, sagte Kurz. Konkret bedeutet das:
ab 26. Dezember bis 24. Jänner gelten wieder ganztägige Ausgangsbeschränkungen
Ausnahmegründe: Arbeit, Grundbedürfnisse befriedigen, Sport und anderen Menschen helfen
Handel, Gastronomie, körpernahe Dienstleistungen und Kultureinrichtungen werden bis 17. Jänner geschlossen
Distance-Learning in Schulen vom 7. Jänner bis 17. Jänner, danach wieder Präsenzunterricht
Betreuung an Schulen wird wohl wie bei den bisherigen Lockdowns auch davor, ab 7. Jänner, angeboten
Lifte ab 24. Dezember offen – FFP2-Maske in den Liften obligatorisch
ab 15. Jänner finden Massentests statt – man kann sich „freitesten“
Am Wochenende vor dem 18. Jänner (15./16. Jänner) findet die zweite Runde der Massentests statt. Wer sich testen lässt und ein negatives Ergebnis vorweisen kann, darf die Betriebe, die eben am 18. Jänner wieder aufsperren, auch nutzen. Und auch die Ausgangsbeschränkungen sollen dann nur für jene Personen gelockert werden, die einen negativen Test vorweisen können.
5127 Menschen sind in Österreich bis Freitagfrüh an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Genauso viele Kerzen brannten am Nachmittag am Wiener Stephansplatz. „Hinter jeder Zahl steht immer ein Mensch“, hieß es seitens der im Frühjahr von der Caritas ins Leben gerufenen Initiative füreinand.
Die Corona-Pandemie hat Europa im Herbst 2020 deutlicher härter getroffen als zuvor. Nachdem die Infektionszahlen in Ländern wie Frankreich, Belgien oder Tschechien bereits Anfang Oktober drastisch angestiegen sind, zeichnete sich dieselbe Situation in Österreich ab Mitte Oktober ab.
Die betroffenen Länder haben mit harten Maßnahmen reagiert. Auch wir in Österreich gingen in einen harten Lockdown – der gewirkt hat. Das Infektionsgeschehen hat sich von durchschnittlich 7.000 Neuinfektionen auf knapp 2.000 Neuinfektionen pro Tag und damit auf weniger als ein Drittel reduziert.
Allerdings stagniert seit einigen Tagen die Zahl der täglichen Neuinfektionen und auch die Belastung der Intensivkapazitäten geht nur sehr langsam zurück. Durch den Anstieg der sozialen Kontakte während der Feiertage ist auch mit einem Anstieg der Infizierten im Jänner zu rechnen. Diesen Effekt wollen wir in Österreich verhindern. Daher hat die Bundesregierung heute neue Maßnahmen und einen Plan für die kommenden Wochen und Monate präsentiert. Ab 26. Dezember wird es in Österreich wieder einen harten Lockdown geben.
Nach dem Lockdown und dem Massentest soll durch eine Kombination aus regelmäßigem Testen und regionalen Maßnahmen das Infektionsgeschehen auf niedrigem Niveau gehalten werden. Uns ist bewusst, dass die bevorstehende Zeit wieder mit vielen persönlichen Einschränkungen verbunden ist. Bitte bleiben wir trotzdem alle weiter vorsichtig und schützen wir uns und unsere Mitmenschen! Impfstart in Österreich ist am 27. Dezember 2020 – die Impfung wird ein wichtiger Schritt in Richtung Normalität sein.