Für eine „Gesunde Gemeinde Neuhaus“
In den Neuhauser Nachrichten im Frühjahr des Jahres 2002 (!) habe ich meine Gedanken zum Thema „Gesunde Gemeinde“ zu Papier gebracht und damit maßgebliche Vorschläge für die weitere Entwicklung unserer Gemeinde veröffentlicht. Anlässlich der nun bevorstehenden Verleihung der Auszeichnung „Gesunde Gemeinde“ im Rahmen des Neuhauser Erntedankfestes sei noch einmal auf meine damaligen Worte hingewiesen:
Für eine „Gesunde Gemeinde Neuhaus“!
Die BürgerInnen der Gemeinde Neuhaus sind in der glücklichen Lage in einer gesunden und intakten Umwelt zu leben, da bedingt durch die natürliche Lage die Umweltbelastungen durch Industrie und Verkehr, etc. relativ niedrig geblieben sind.
Trotz alledem kann man nicht von einer Insel der Seligen sprechen, weil die wirtschaftlichen Gegebenheiten alles andere als rosig sind und daher immer mehr Leute abwandern und somit unsere Bevölkerungszahlen rückläufig sind. Allein durch den durch die Volkszählung 2001 ermittelten voraussichtlichen Rückgang – die genauen Ergebnisse stehen bekanntlich noch immer aus – der Bevölkerung senken sich laut Gemeindereferent LR. Wurmitzer die Ertragsanteile des Bundes für unsere Gemeinde um 33.000.- Euro, das ist fast eine halbe Million Schilling.
So ist es im Interesse einer auch finanziell gesunden Gemeindeentwicklung dringend erforderlich Strategien zu entwickeln um die wirtschaftliche Basis unserer Gemeinde zu verbessern.
Bei der letzten Gemeinderatssitzung habe ich diesbezüglich drei Entwicklungsschienen vorgeschlagen, die künftig in unserer Gemeinde genutzt werden sollten. Die Verfolgung dieser Ziele sollte allen im Gemeinderat vertretenen Fraktionen ein gemeinsames Anliegen für unsere Zukunft sein:
1) Nutzung des Leitbildes „Gesunde Gemeinde“:
Unter dem Motto „Gesunde Gemeinde“ sollte ein Konzept erstellt werden, welches die gesunden Lebensbedingungen in unserer Gemeinde mit wirtschaftlicher Wertschöpfung verbindet. So sollten unsere Markenzeichen Drauradweg und Had´nregion, sowie auch der Wassererlebnisweg und unsere Wanderwege unter dem gemeinsamen Prädikat „Gesunde Gemeinde“ , welches ein gemeinsamer Nenner für diese Angebote ist, verstärkt für Einheimische und Gäste angeboten werden.
Zusätzlich sollte wie von uns bereits im Herbst 2001 beantragt unter Einbindung der Experten von Proges Völkermarkt und von interessierten GemeindebürgerInnen und Vereinsvertretern ein Projekt für Gesundheitsförderung und Regionalentwicklung erstellt werden. In diesem Arbeitskreis sollten gesundheitsfördernde Maßnahmen und Impulse in Richtung gesunde Ernährung, Bewegung, Stressbewältigung, positive Änderung des Lebensstils, etc erarbeitet und weiterführende Veranstaltungen organisiert werden. Unsere Volksschulen haben uns in punkto „Gesunde Gemeinde“ durch ihre vielfältige Aktivitäten bereits den Weg in die Zukunft gezeigt.
2) „Gesunde Umwelt“ als Klimabündnisgemeinde:
Mit einem Beitritt zum weltweiten Klimabündnis sollte in unserer Gemeinde eine Umweltoffensive gestartet werden, die neben der Bewusstseinsbildung auch eine wirtschaftliche Komponente beinhalten sollte. Wie bereits im Herbst 2000 beantragt, sollte auch in diesem Bereich ein Maßnahmenkonzept erarbeitet werden, wobei durch das „Klimabündnis Österreich“ maßgeschneiderte Gemeindeseminare angeboten werden. Auch hier sollten in einem Arbeitskreis Themen wie erneuerbare Energie, Abfallvermeidung, Verkehrsberuhigung, Landwirtschaft und vieles mehr aufgearbeitet werden. Bereits über 400 österreichische Gemeinden arbeiten erfolgreich intensiv mit dem internationalen Klimabündnis zusammen. Auch für Schulen gibt es interessante Anknüpfungspunkte und Projektideen aus den Bereichen Umwelt und internationale Partnerschaften mit anderen Kontinenten.
3) „Gesunde Gemeindefinanzen“ mit Wirtschaftsoffensive
Im Sinne einer effektiven Bekämpfung des Bevölkerungsrückganges ist eine spürbare Belebung der Wirtschaft in unserer Gemeinde vorrangig. Bereits im Frühjahr 2000 verlangte ich die Abhaltung eines Gewerbezonengipfels, bei dem die weitere Vorgangsweise der Gemeinde bezüglich Betriebsansiedlung und Schaffung von Arbeitsplätzen in der Gemeinde koordiniert wird. Auf die Einbeziehung von namhaften Experten sollte auch in dieser Frage im Interesse unserer BürgerInnen nicht länger verzichtet werden.
Drei Arbeitskreise für die Zukunft unserer Gemeinde
Für alle drei oben genannten Entwicklungsschienen gilt es sämtliche positiven Kräfte in unserer Gemeinde einzubinden und unter Verwendung des Knowhows der vorgeschlagenen Experten ein erfolgversprechendes Zukunftsszenario für unsere Gemeinde zu gestalten. Nachdem nun beinahe alle unserer Maßnahmen aus dem Ortsentwicklungskonzept der Neunzigerjahre zumindest teilweise realisiert sind, gilt es nun neue Impulse zu setzen und alte Strategien zu erneuern. Es ist die Aufgabe des Bürgermeisters im Interesse unserer Gemeinde die notwendigen Schritte zur Umsetzung dieser drei Entwicklungsschienen zu koordinieren.
Karl Pölz, Neuhauser ÖVP Nachrichten im Frühjahr 2002
Herzlich gedankt sei in diesem Zusammenhang der Arbeitskreisleiterin Imke Logar – Thiessen, die in den letzten Jahren das Motto „Gesunde Gemeinde Neuhaus“ mit vielen Aktivitäten, Kursen und Veranstaltungen vorbildlich umgesetzt hat und damit sehr viele GemeindebürgerInnen auch zum Mitmachen animieren konnte. Lesen sie stellvertretend dafür im Folgenden ihren Jahresrückblick über das vergangene Jahr in der Gesunden Gemeinde Neuhaus:
Gesunde Gemeinde JAHRESRÜCKBLICK 2015
Gesunde Gemeinden unterstützen und stärken das Gesundheitsbewusstsein ihrer Bevölkerung und bemühen sich um die Schaffung gesundheitsfördernder Lebensbedingungen in der Gemeinde. Die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger bilden die Grundlage für die Ziele und Maßnahmen. Auch heuer gab es in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsland Kärnten und anderen Einrichtungen verschiedene Vorträge und Aktivitäten.
Im Februar fand der alljährliche Gemeindeskitag auf der Petzen statt.
Im Mai gab es in Neuhaus das Schulprojekt Fallschule mit Shad Performance, wo den Volksschulkindern durch methodische und fachgerechte Anleitung „richtiges Fallen“ beigebracht wurde. Diese Aktion soll zur Unfallverhütung bei Stürzen und im Alltag beitragen.
Ebenfalls im Mai wurde ein Vortrag zum Thema „Kommunikation mit Kindern—Gelassenheit im Alltag“ mit Mag.rer.nat., Mag.phil. Birgit Ebner organisiert. Ziel dieses Vortrages war, den Eltern eine positive Eltern-Kind-Kommunikation zu vermitteln sowie Anregungen zu bekommen, wie man auch in herausfordernden Situationen die Ruhe bewahrt.
Im Juni Gesprächsabend „Stress lass nach! – Gesundheit fördern durch Stressbewältigung“ mit Mag.a Karoline Rettl von pro mente kärnten GmbH., wo durch Praxisbeispiele neue Stressbewältigungsstrategien ausprobiert und eingeübt werden konnten.
Im November fand im Haus der Kultur in Schwabegg ein Workshop „MITTEN IM LEBEN—Auch im Alter lebendig und selbstbestimmt“, ein Projekt des Katholischen Bildungswerk Kärnten, mit Mag.a Barbara Mödritscher statt. Ziel dieses Programms ist es älteren Menschen zu helfen, länger körperlich und geistig fit zu bleiben. Sollte in unserer Gemeinde genügend Interesse für dieses Angebot gegeben sein, könnten diese Treffen wöchentlich bzw. 14tägig durchgeführt werden.
Sehr großer Beliebtheit erfreuten sich die heuer neu ins Leben gerufenen Hausmittel-Stammtische, welche sowohl im Frühjahr als auch im Herbst zu verschiedenen Schwerpunkten stattgefunden haben.
Die Hausmittel-Stammtischen weckten aber auch das Interesse der Printmedien, so widmete die Kleine Zeitung in ihrer Ausgabe vom Oktober 2015 einen zweiseitigen Bericht über die Vortragsreihen.
Weiters fanden Pilateskurse, Pilates für Senioren sowie ein Walking-Treff mit Sigrid Tratar statt.
Im abgelaufenen Jahr konnte das Interesse für unsere Aktivitäten geweckt und somit die Anzahl der Teilnehmer gesteigert werden.
Ich möchte mich bei allen KursleiterInnen, TrainerInnen und Vortragenden sehr herzlich für diese Erfolge bedanken. Für das Jahr 2016 wünsche ich Allen ein gesundes und bewegtes neues Jahr.
Falls auch Sie gerne im Arbeitskreis „Gesunde Gemeinde“ mitwirken möchten, um auch Ihre Ideen verwirklichen zu können, würden wir uns darüber sehr freuen. Anmeldungen werden gerne im Gemeindeamt entgegengenommen. Jeder, der aktiv mitmachen möchte, ist natürlich herzlich eingeladen.
Arbeitskreisleiterin:
Imke Logar-Thiessen