Dramma lirico in vier Akten von Giacomo Puccini / Libretto von Ruggero Leoncavallo, Marco Praga, Domenico Oliva, Luigi Illica, Giuseppe Giacosa, Giulio Ricordi und Giuseppe Adami nach dem Roman »Histoire du Chevalier Des Grieux et de Manon Lescaut« des Abbé Prévost / In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Die Geschichte von Giacomo Puccinis dritter Oper Manon Lescaut geht zurück auf einen autobiographisch geprägten Roman des Geistlichen Abbé Prévost aus dem Jahre 1731, der das Leben des jungen, aus wohlhabender Familie stammenden Kleinadeligen Des Grieux erzählt. Sein Vater hat für ihn eine kirchliche Laufbahn vorgesehen, doch als er die ebenfalls fürs Kloster bestimmte Manon Lescaut kennenlernt, ist es um ihn geschehen. Gemeinsam brennen die beiden nach Paris durch, wo Manon Des Grieux zuerst um sein Vermögen und schließlich um seine Unbescholtenheit bringt. Nach kriminellen Machenschaften müssen die beiden ins Exil in die französische Kolonie Louisiana fliehen. Dort stirbt Manon, worauf Des Grieux doch noch geläutert nach Frankreich zurückkehrt und Priester wird.
Dieses moralisierende Ende erspart Puccini seinem Publikum. In seiner Oper stirbt Manon auf tragische Weise in der nordamerikanischen Wüste in den Armen ihres verzweifelten Geliebten. So wird Manon Lescaut zu einem typischen Puccini: Mit ekstatischen Emotionen, mitreißenden Arien und Duetten sowie einem breiten Orchesterklang, der das Publikum gewissermaßen in der Musik »baden« lässt.