Zu Gast in der Wiener Staatsoper
bei Mozarts „Zauberflöte“

Mozarts wundersames Märchen „Die Zauberflöte“ lädt in einer begeisternden Neuinszenierung einen Monat vor dem Opernball in die legendäre Wiener Staatsoper #
Begrüßung auf der Feststiege beim Aufgang zu den Prunkräumen und Logen #
Unterwegs zur Wiener Staatsoper 
Als eines der international bedeutendsten Opernhäuser blickt die Wiener Staatsoper sowohl auf eine traditionsreiche Vergangenheit zurück als auch auf eine vielseitige Gegenwart.
Jede Spielzeit stehen in rund 350 Vorstellungen mehr als 60 verschiedene Opern- und Ballettwerke auf dem Spielplan. Allabendlich sind neben den fest engagierten Ensemblemitgliedern internationale Stars auf der Bühne und am Dirigentenpult zu erleben – im Graben begleitet von einem einzigartigen Orchester: dem Staatsopernorchester, dessen Musiker in Personalunion den Klangkörper der Wiener Philharmoniker bilden.
Heute gilt die Wiener Staatsoper als eines der wichtigsten Opernhäuser der Welt, vor allem als das Haus mit dem größten Repertoire.
Betrachtet man das Gebäude vom Opernring aus, also von seiner Vorderfront her, so hat man jenen historischen Teil vor sich, der vom ursprünglichen Bau von 1869 erhalten geblieben ist. Die Fassaden sind im Renaissance-Bogenstil gehalten, die Loggia der Ringstraßenseite soll den öffentlichen Charakter des Gebäudes unterstreichen.
Die beiden Reiterdarstellungen über der Hauptfassade der Loggia wurden erst 1876 aufgestellt. Sie wurden von Ernst Julius Hähnel geschaffen und stellen zwei geflügelte Pferde dar, die von der Harmonie und der Muse der Poesie (Erato) geführt werden.
Ebenfalls von Hähnel stammen die fünf Bronzestatuen (von links nach rechts: Heroismus, Melpomene, Phantasie, Thalia und Liebe) die auf Podesten in den Arkadenbögen der Loggia stehen.
Mozart and the Magic Flute are waiting Today
Betritt man durch eine der Türen der Hauptfront das Kassenvestibül, das in seiner ursprünglichen Form erhalten geblieben ist, so gewinnt man einen unmittelbaren Eindruck vom Interieur des alten Opernhauses.
In der ursprünglichen Form ist bis heute die gesamte Hauptfront und mit ihr das Hauptvestibül, die zentrale Treppenanlage (deren unterer Teil auch „Feststiege“ genannt wird), das Schwindfoyer und die Loggia sowie der Teesalon im ersten Stock erhalten.
Erste Eindrücke vom berühmten Stiegenhaus
Eine besondere Zierde des Treppenhauses ist das Deckengemälde Fortuna, ihre Gaben streuend nach einem Entwurf von Franz Dobiaschofsky.
Von ihm stammen auch die drei Wandgemälde auf Leinwand in den Rundbögen, die Ballett, komische und tragische Oper darstellen. Die sieben allegorischen Statuen, gestaltet von Josef Gasser, verkörpern die sieben freien Künste: Baukunst, Bildhauerei, Dichtkunst, Tanz, Tonkunst, Schauspiel und Malerei.
Mit einem Fassungsvermögen von 2.284 Plätzen, darunter 1.709 Sitz- und 567 Stehplätze sowie spezielle Plätze für Rollstuhlfahrer*innen und Begleitpersonen, bietet der Zuschauerraum heute eine hervorragende Akustik und modernen Komfort. Jeder Sitz- und nahezu alle Stehplätze sind mit Untertitel-Tablets ausgestattet, die das Mitlesen der Opernlibretti in mehreren Sprachen ermöglichen. Die Logenbrüstungen bestehen aus Eisenbeton und sind mit Holz verkleidet, um die Klangqualität optimal zu unterstützen.
Der Künstler Rudolf Eisenmenger entwarf den Eisernen Vorhang, der mit einem Motiv aus Glucks Oper Orpheus und Eurydike den Zuschauerraum von der Bühne trennt. Seit 1998 wird dieser Vorhang regelmäßig durch großformatige Kunstwerke ergänzt, die von der Initiative »museum in progress« kuratiert werden. Diese wechselnden Werke schaffen Raum für zeitgenössische Kunst innerhalb des traditionsreichen Hauses und sorgen für einen spannenden Dialog zwischen historischer und moderner Gestaltung.
Das Schwindfoyer, benannt nach dem Maler Moritz von Schwind, ist im Stil des Historismus gestaltet und in seiner Ausstattung der Kunstform Oper gewidmet. Komponistenbüsten rahmen in luftiger Höhe den Saal, dazu malte Schwind Szenen bekannter Werke – von Der Freischütz bis Le nozze di Figaro. Ergänzend sind Büsten großer dirigierender Direktoren zu sehen: Mahler, Strauss, Karajan, Böhm und andere.
Herbert von Karajan, Egon Hilbert
09.06.1963 – 31.08.1964
Herbert von Karajan, Walter Erich Schäfer
01.04.1962 – 08.06.1963
Herbert von Karajan
01.09.1956 – 31.03.1962
Die angeschlossene Loggia zeigt neben einer reichen Ornamentik auch Szenen und Figuren aus Mozarts „Die Zauberflöte“
In Augenhöhe sind Büsten von bedeutenden Direktoren aufgestellt, darunter Gustav Mahler, Richard Strauss und Herbert von Karajan. Besonders hervorzuheben ist die ursprünglich von Auguste Rodin gestaltete Mahler-Büste, die im Krieg verloren ging und durch eine Kopie ersetzt wurde. Die jüngste Büste, die Lorin Maazel zeigt, wurde 2014 enthüllt.

Der Gustav Mahler-Saal in der Wiener Staatsoper ist heute ein Raum, der sowohl für Pausen als auch für Konzerte und besondere Veranstaltungen genutzt wird. Die Umgestaltung dieses Raumes erfolgte im Rahmen des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg, als ein ehemals administrativer Trakt zu einem großzügigen Pausenraum umgewandelt wurde. Mit einer Länge von 120 Metern beherbergt dieser Raum eine der markantesten architektonischen Neuerungen des Hauses.
Die Wände des Saals werden von 13 beeindruckenden Gobelins geschmückt, die den Raum in ein kunstvolles, gedämpftes Farbenspiel tauchen. Diese Tapisserien, mit einer Gesamtfläche von etwa 171 Quadratmetern, wurden über einen Zeitraum von sechs Jahren von der Wiener Gobelinmanufaktur gefertigt und zeigen Szenen aus Mozarts Die Zauberflöte – ein Werk, das auch das künstlerische Konzept und die ästhetische Ausrichtung des Hauses widerspiegelt. Thematisch und in der Gestaltung verbinden sie sich mit der Wiener Moderne und der Tradition des Hauses.
Der Saal, der ursprünglich als Gobelin-Saal bekannt war, wurde 1997 zu Ehren von Gustav Mahler, dem ehemaligen Direktor und Dirigenten der Wiener Hofoper, umbenannt. Dieser bedeutende Schritt erfolgte anlässlich des hundertjährigen Jubiläums von Mahlers erster Direktion und seiner ersten Vorstellung im Haus am Ring. Mahlers Einfluss auf die Wiener Oper war revolutionär und prägend. Unter seiner Leitung wurden nicht nur die künstlerischen Standards auf ein neues Niveau gehoben, sondern auch die architektonische und technische Ausstattung des Hauses in die Gestaltung der Aufführungen integriert.
Feststiege
Boltenstern entschied sich, das ursprüngliche hufeisenförmige Layout des Auditoriums beizubehalten und es modernisiert wiederaufzubauen. Die Struktur des Raums wurde unter Berücksichtigung der heutigen Sicherheitsanforderungen und Materialien neu gestaltet. So wurden zusätzliche Fluchtwege geschaffen, und die Galerie wurde von Arkaden befreit, die früher die Sicht der Zuschauer einschränkten. In der Gestaltung der Innendekoration wählte Boltenstern eine bewusst reduzierte Ästhetik, um dem Raum eine zeitlose Anmutung zu verleihen. Dunkelrot, Gold und Elfenbein dominieren die Farbgebung und bewahren die Tradition des kaiserlichen Stils, jedoch mit einer dezenten, klaren Linienführung, die an den Geschmack der 1950er-Jahre erinnert.
Blick auf unsere Mittelloge
Der 67. Wiener Opernball findet am 27. Februar 2025 statt.
Der Orchestergraben der Staatsoper ist für 110 Musiker*innen ausgelegt und umfasst 123 Quadratmeter, was dem Staatsopernorchester, aus welchem sich die Wiener Philharmoniker bilden, optimale Spielbedingungen bietet. Drei feuerfeste eiserne Vorhänge schützen den Zuschauerraum und die Bühne: ein Hauptvorhang sowie zwei weitere Vorhänge für die Seiten- und Hinterbühne. Die Konstruktion und die Sicherheitsvorkehrungen des Hauses setzen auf Stahlbetondecken, um den Brandschutz zu maximieren und das Gebäude nachhaltig zu sichern.
Das Herzstück der Beleuchtung ist der 3.000 kg schwere Kristallluster, der sich an der Decke des Zuschauerraums befindet. Mit einem Durchmesser von sieben Metern ist er mit 1.100 Glühbirnen ausgestattet und bietet zudem Raum für einen Wartungsstand. Diese Konstruktion, die aus Gründen der Sicherheit fest in die Decke integriert ist, ersetzt den ursprünglichen Mittelluster und harmoniert mit der traditionellen Farbgestaltung des Auditoriums.
Gustav Mahler-Saal
Feststiege
Diese Tapisserien, mit einer Gesamtfläche von etwa 171 Quadratmetern, wurden über einen Zeitraum von sechs Jahren von der Wiener Gobelinmanufaktur gefertigt und zeigen Szenen aus Mozarts Die Zauberflöte – ein Werk, das auch das künstlerische Konzept und die ästhetische Ausrichtung des Hauses widerspiegelt.

Beginn der Vorstellung 
An jedem Sitzplatz können Untertitel in verschiedenen Sprachen über einen eigenen Untertitel-Bildschirm ein- oder ausgeschaltet werden. Neben der Originalsprache der Oper können Sie aus bis zu acht Sprachen wählen: Deutsch, Englisch, Italienisch, Französisch, Russisch, Japanisch, Spanisch, Chinesisch (Mandarin).
Große Pause im Schwindfoyer
Auf der Feststiege
International audience and shooting forever
Beginn des zweiten Aufzugs
Schlussapplaus
„Die Zauberflöte“ live aus der Wiener Staatsoper
Wolfgang Amadeus Mozart: „Die Zauberflöte“ – Mit Georg Zeppenfeld (Sarastro), Julian Pregardien (Tamino), Jochen Schmeckenbecher (Sprecher und Zweiter Priester), Serena Sáenz (Königin der Nacht), Slávka Zámecníková (Pamina), Jenni Hietala (Erste Dame), Alma Neuhaus (Zweite Dame), Stephanie Maitland (Dritte Dame), Ludwig Mittelhammer (Papageno), Ilia Staple (Papagena), Matthäus Schmidlechner (Monostatos), Adrian Autard (Erster Priester), Carlos Osuna (Erster Geharnischter), Evgeny Solodovnikov (Zweiter Geharnischter).
Chor und Orchester der Wiener Staatsoper; Dirigent: Bertrand de Billy.
(Live-Übertragung aus der Wiener Staatsoper, in 5.1 Surround Sound)
https://oe1.orf.at/programm/20250201/783048/Die-Zauberfloete-live-aus-der-Wiener-Staatsoper
Staatsoper schenkt sich poetische „Zauberflöte“
ORF, 28. Jänner 2025, 9.14 Uhr
Wenn im traditionsbewussten Wien am Ende einer Klassikerpremiere kaum gebuht wird, lässt sich fast von einem Triumph sprechen. Gestern Abend durfte sich das Publikum der Wiener Staatsoper in sehr großen Teilen über eine neue „Zauberflöte“ in der Handschrift der jungen tschechischen Regisseurin Barbora Horakova freuen.
Horakova betrachtet dieses große wie rätselhafte Werk von Wolfgang Amadeus Mozart, das zwischen Aufklärungsidealen und Alt-Wiener Volkskomödie pendelt, mit fast kindlich staunenden Augen. Sie lässt ihr Publikum eintreten in einen Raum voller Erwartungsschimären, die im Hintergrund in Kreidezeichnung an den Wänden tanzen.

Slavka Zamecnikova als Pamina und Serena Saenz als stimmsichere Königin der Nacht waren die Stars des Abends. Wagner-Experte Georg Zeppenfeld als Sarastro führte in die Welt der „Eingeweihten“ und ließ das Publikum neugierig auf die Freimaurerriten blicken, die hier etwas von einer nordkoreanischen Tischgesellschaft inmitten eines Edward-Hopper-Bildes hatten. (ORF)
Standing Ovations
Am 7. Februar (21.20 Uhr, ORF2 und ORF ON) ist die neue „Zauberflöte“ mit umfassender Begleitung auf ORF Topos nachzuerleben.