Zeit zum Kennenlernen des runderneuerten Kärntner Landesmuseums in Klagenfurt. Großes Publikumsinteresse bereits an den ersten Tagen nach der feierlichen Eröffnung am 20. November 2022 #
143 Jahre nach seiner Grundsteinlegung wurde das kärnten.museum in der Klagenfurter Museumgasse vollkommen neu ein zweites Mal eröffnet.
Vollkommen neu, weil im Zuge seiner Generalsanierung sowohl architektonisch als auch inhaltlich kein Stein auf dem anderen geblieben ist. Die Vision: Ein neues Haus für Kärnten, ein Kärntner Universalmuseum, das sich verwandelt und den Wandel selbst zum neuen Inhalt hat. Die Verwandlung der Lebensräume, die Archäologie der Verwandlung, der Wandel der Ideen geben dabei den Leitfaden, den das neue kärnten.museum auch in Form seiner Inhalte und Vermittlungsschwerpunkte aufgreift:
Ein Haus der Begegnung, Bildung, Konversation und Konfrontation. Vor allem aber das neue Museum als Erlebnis.
Mit einem Festakt ist am Sonntagvormittag das Landesmuseum Rudolfinum nach der Generalsanierung wieder eröffnet worden, mit neuem Namen kärnten.museum. Zwei Monate später als geplant, denn es gab Lieferprobleme beim Bau. Der Umbau wurde nötig, als 2012 durch den katastrophalen baulichen Zustand Exponate verschimmelt entdeckt worden waren.
600 geladene Gäste waren bei der Neueröffnung am Sonntag dabei. Konversation und Konfrontation. Landeshauptmann und Kulturreferent Peter Kaiser (SPÖ) sagte, es sei ein Haus, in dem Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Landes Kärnten lebendig werden. Es werde die Kärntner Kulturlandschaft bereichern und seine Rolle als attraktiver musealer Leitbetrieb wieder einnehmen.
ES IST VOLLBRACHT – EIN NEUES HAUS FÜR KÄRNTEN! 143 Jahre nach seiner Grundsteinlegung wurde das kärnten.museum in der Klagenfurter Museumgasse 2 zum zweiten Mal vollkommen neu eröffnet. Vollkommen neu, weil im Zuge der Generalsanierung kein Stein auf dem anderen geblieben ist. Lesen Sie den gesamten Beitrag zur Wiedereröffnung hier nach:
Bereits am ersten öffentlichen Tag besuchten rund 800 Gäste das neue Haus für Kärnten
Bei einem ersten Rundgang am Eröffnungstag konnte man sich von der gelungenen Modernisierung dieses Gedächtnisses des Landes überzeugen. Mit neuem Logo und neuem Namen, Beschriftungen in Deutsch, Slowenisch und Englisch, Intarsien auf dem Boden, die verschiedene Aspekte Kärnten nachzeichnen, und zahlreichen Digitalisierungsprojekten macht das kärnten.museum neugierig auf die Schätze des Landes. Die über zwei Millionen Objekte umfassende Sammlung musste für die Präsentation „reduziert, reduziert, reduziert“ werden, wie der wissenschaftliche Leiter des kärnten.museum, Christian Wieser, bei der Eröffnung erzählte.
(ORF Kärnten)
Begegnung mit Christian Wieser, dem wissenschaftlichen Leiter des kärnten.museums
Das Lapidarium, die Sammlung an Römersteinen, die zeitweise im Freien untergebracht war, wird prächtig zur Schau gestellt – auf einer hochaufragenden Wand im lichtdurchfluteten Innenhof.
Der Umgang mit Geschichte sage viel über die eigene Identität aus, daher sei es ein gutes Zeichen für Kärntens Identität und Kultur, dass 16 Millionen Euro für die Generalsanierung, davon 4,25 Millionen Euro für den Einrichtungs- und Ausstellungsbereich, aufgewandt worden seien und eine vormalige Zukunftsvision nun eröffnet werde. „Es ist ein Haus, das so vielfältig und attraktiv ist, wie unser Bundesland, die hier lebenden Menschen, unsere Bräuche, die Flora und Fauna oder die Kärntner Kultur. (LH Kaiser)
Landesrat Gruber bezeichnete das neue Museum als Jahrhundertprojekt, das ein Vermächtnis von drei Landesregierungen und zwei Kulturreferenten – Wolfgang Waldner und Christian Benger – sei. So seien die Grundlagen geschaffen worden, dass die Geschichte und Schätze Kärntens den entsprechenden Rahmen zur Präsentation bekommen. „Das Museum ist die Visitenkarte Kärntens, wo das Leben gelingt und Wirtschaft und Freizeit nahe beinander liegen“, so Gruber.
Unter dem Glasdach in der Mitte ist mit dem berühmten Dionysosmosaik aus Virunum eines der Prachtexemplare der Sammlung zu bestaunen.
Ein Exponat, das nicht bewegt wurde, ist der Mosaikboden mit einer Darstellung von Dionysos und seinem Gefolge, der im 2. Jahrhundert n. Chr. ein Haus in Virunum schmückte.
MENSCHHEITSDÄMMERUNG. Malerei der Zwischenkriegszeit 1918-38 und Reflexe der Gegenwart – aus den Sammlungen Leopold Museum Wien und MMKK
Maria Lassnig
Werner Berg
Mit der „Handschüttelmaschine“, mit der Cornelius Kolig (+) unter dem damaligen Landeshauptmann Haider den Landeskulturpreis entgegennahm, wird Koligs Heimatort Vorderberg vorgestellt.
Karin Hazelwander, Cinema Spike
Das historische Glocknerrelief war eines von zwei Exponaten, die nicht bewegt wurden. Allerdings hat es einen neuen, verspiegelten Sockel bekommen, wodurch es jetzt im Raum zu schweben scheint. Dass man nun auch aktuelle Wetterdaten vom Glockner bekommt, verdankt man einer Zusammenarbeit mit dem Ars Electronica Futurelab in Linz. Sogar den Wind kann man hören – der fährt dank moderner Technik alle zehn Minuten in ein Glockenspiel und verrät so, wie stark er gerade bläst. (Kleine Zeitung)
Pasterze 1950
Offene Aufarbeitung der Kärntner Geschichte
Die Zeitgeschichte, bisher im Landesmuseum eher stiefmütterlich behandelt, wird in einem Wandelgang im ersten Stock durch zwölf charakteristische Ortschaften repräsentiert.
Herr und Frau Jauntal
Nicht überladen, sondern klar geführt geht es auf die Reise durch die Geschichte. In jedem Raum warten Überraschungen. Ein Besuch lohnt sich!
Im Erdgeschoss, wo auch die Räumlichkeiten des naturwissenschaftlichen Vereins und des Geschichtsvereins untergebracht sind, sind das Foyer und das neue Café frei zugänglich. Eine „center stage“ mit Multimedia-Ausstattung will zu einem Forum für Veranstaltungen wie Diskussionsrunden oder Lesungen werden.