Am Had’nherbstsamstag lud die Had’n- und Kulturgemeinde Neuhaus im Rahmen ihres 60-jährigen Bestandsjubiläums erstmals zu einer kulturhistorischen Wanderung. Zdravko Haderlap führte die Wandergruppe nach einem Rundgang durch Schwabegg über den Georgiberg und Heiligenstadt nach Neuhaus. Die zahlreichen Teilnehmer erfreuten sich an den interessanten Informationen, Geschichten, netten Gesprächen und einer musikalischen Begrüßung im Neuhauser Had’nherbst.
Kulturhistorische Wanderung von Schwabegg nach Neuhaus im Jauntaler Had’nherbst
Am vergangenen Had’nherbstsamstag lud die Had’n- und Kulturgemeinde Neuhaus im Rahmen ihres 60-jährigen Bestandsjubiläums erstmals zu einer kulturhistorischen Wanderung. Zdravko Haderlap führte die Wandergruppe nach einem Rundgang durch Schwabegg über den Georgiberg und Heiligenstadt nach Neuhaus. Die zahlreichen Teilnehmer erfreuten sich an den interessanten Informationen, Geschichten, netten Gesprächen und einer musikalischen Begrüßung im Neuhauser Had’nherbst.
Am Abend zuvor war über den östlichen Teil der Gemeinde Neuhaus in Bach, Illmitzen, Motschula und Graditschach ein schweres Unwetter niedergegangen, das große Zerstörungen mit sich brachte. Der westliche Gemeindeteil blieb von den Schäden verschont und so konnte als Einleitung des Had’nherbstes die erste kulturhistorische Wanderung, die von Zdravko Haderlap aus Bad Eisenkappel und der Amtsleiterin Regina Wiedl vorbereitet wurde wie geplant stattfinden. Nach einem köstlichen Had’nsterzfrühstück im Landgasthaus Luckner begrüßte Kulturausschussobmann Vzbgm. Karl Pölz die Teilnehmer am Schwabegger Dorfplatz. Haderlap hat viel Wissenswertes über die Gemeinde zusammengetragen und verstand es gemeinsam mit weiteren Referenten für einen interessanten Wandertag zu sorgen. Nach der Vorstellung der Pfarrkirche Schwabegg ging es zur ehemaligen Volksschule des Ortes, wo der frühere Direktor Leonhard Katz aus der wechselvollen Geschichte der vor zwei Jahren geschlossenen Schule erzählte. Die Gemeinde Neuhaus ist im übrigen weiter auf der Suche nach einem Käufer für das nun leerstehende Schulgebäude. Weiter ging es im Jauntaler Had’nzentrum, wo an diesem Tag Hochbetrieb herrschte und Had’nvereinsobmann Josef Hirm die Teilnehmer über die Had’ninitiative informierte, ehe die Dorfgemeinschaft Schwabegg mit Obfrau Anita Diex zum Empfang der Gäste des Had’nfestes vor dem Had’nzentrum lud.
Nach der Vorstellung der Hisa Kulture durch KPD Drava Obmann Katz und Haderlap nahm das Had‘nherbstfest seinen Lauf und die Wanderer zogen weiter nach Oberdorf vorbei an den vollen Zelten beim Gasthaus Hafner auf den Georgiberg, wo sich auf einem Hügel die Filialkirche St. Georg aus dem 12. bzw. 18. Jahrhundert, sowie Reste einer alten Schwabegger Burganlage befinden. Begleitet von der Hafner-Had’nfestmusik ging es weiter zum Preglhof, wo Eleonore Kühnel über die Geschichte des Hofes und über den Komponisten Anton von Webern, der hier viel Zeit verbracht hatte, berichtete. Weiter führte der Weg in luftige Höhen nach Heiligenstadt, wo eine Had’nkuchenlabung auf die Wanderer wartete. Dazu gab es Had’nlikör vom Pungartnig für die Gesunde Gemeinde Neuhaus. Vor der Wallfahrtskirche gab Pepej Krop vom Oktet Suha Geschichten aus den Neuhauser Bergen zum Besten, ehe Haderlap über die bekannte Marienwallfahrtskirche berichtete die auch Etappenpunkt des Unterkärntner Dreibergelaufs ist.
Durch die Wälder des Petschnigkogels ging es weiter nach Neuhaus, wo zunächst eine Besichtigung von Schloss Neuhaus folgte. Bei der Ankunft in Neuhaus wurden die Wanderer mit Liedern des MGV „Heimatklang“ Bach und der Tiroler Musik der Ötzer Wellerbrüggler begrüßt, die zum Had’nfest beim Gasthaus Hartl auch für die Völkermarkter Bezirksfunktionäre des Kärntner Bildungswerkes aufspielten. Der krönenden Abschluss für die Wanderer bildete eine zünftige Jause und kühlen Getränken im Gasthaus Motschulablick.
Filial- und Wallfahrtskirche Hl. Maria (Heiligenstadt)
Die der hl. Maria geweihte Wallfahrtskirche wird erstmals 1571 urkundlich genannt, ist heute aber ein einfacher Bau aus dem 17. Jh. Dem mächtigen Turm im Westen ist eine Laube vorgestellt, die eine Holzdecke mit Schablonenmalerei aus dem 16. Jh. besitzt. Der tonnengewölbte Innenraum mit Malereien aus dem 19. Jh. im Chor besticht vor allem durch seine spätbarocke Ausstattung. Die Hl. Johannes Nepomuk und Ignatius von Loyola, die am Hochaltar das Mariengnadenbild flankieren, sowie die Plastiken der beiden Seitenaltäre sind äußerst bemerkenswerte Arbeiten des Völkermarkter Bildhauers Michael Zill (um 1770/75).
Von dem bereits öfter erwähnten Malers J. A. Strauß stammen die um 1773/74 entstandenen Altarblätter, von denen jenes am linken Seitenaltar Johannes den Täufer und das am rechten Seitenrand den Hl. Leonhard zeigt. Der heute als Lesepult verwendete ehemalige Kanzelkorb ist um 1700 entstanden und mit vier von reichem Laubwerk gerahmten Evangelistenbildern geschmückt. Von ausgesprochen guter Qualität sind auch die beiden Leinwandbilder, die die Hl. Petrus und Maria Magdalena darstellen.