Schulinterne Lehrerfortbildung zur „Neuen Oberstufe“ (NOST) am BRG/BORG Wolfsberg
Schulinterne Lehrerfortbildungsveranstaltung zum Thema Neue Oberstufe (NOST) am Samstag, dem 12. November 2016 am BRG/BORG Wolfsberg: Hofrat Dir. Mag. Peter Reischl (Bildmitte) und (rechts von ihm) die Landeskoordinatorin Mag. Barbara Prokop und Jugendcoach Mag. Thomas Teschinsky mit Vertretern des Professorenkollegiums.
Vergangenen Samstag beschäftigte sich das Professorenkollegium des BRG/BORG Wolfsberg im Rahmen der schulinternen Lehrerfortbildung in einem ganztägigen Seminar mit der Vorbereitung auf die „Neue Oberstufe“ (NOST), die ab dem Schuljahr 2019/20 am BORG, wie an allen andern Kärntner AHS schrittweise umgesetzt wird. Mag. Barbara Prokop, die Koordinatorin für die NOST an der Pädagogischen Hochschule Kärnten, präsentierte und diskutierte mit den BORG-Lehrern die neuen Konzepte.
Direktor Hofrat Mag. Peter Reischl konnte am Samstag das gesamte BORG-Professorenkollegium und drei Gastreferenten im Saal des Gasthof Weinberger in St. Marein begrüßen. Zunächst dankte er den BORG-Musikern für die professionellen musikalischen Auftritte der Schüler beim Wolfsberger „Late Night Shopping“ anlässlich des „Tages des Gymnasiums“. Hauptthema des Seminars war die kommende Einführung der Neuen Oberstufe, mit der Reischl das Kollegium bereits in einer pädagogischen Konferenz vor einem Monat vertraut gemacht hatte. So konnten nun gemeinsam mit der Landeskoordinatorin Mag. Prokop die Eckpunkte der Reform diskutiert werden. Nach der Einführung der Neuen Zentralmatura kommen demnach in Bälde wieder neue Herausforderungen auf Schüler und Lehrer zu.
Laut Prokop haben sich sämtliche Kärntner AHS zu einem spätestmöglichen Einstieg in dieses Modell mit dem Beginn im Schuljahr 2019/20 entschieden. Die neue Oberstufe ist zwar inhaltlich keine so große Umstellung wie vom Bildungsministerium ursprünglich geplant, aber organisatorisch ein riesiger Aufwand. Dabei wird der gesamte Lernstoff in je ein Semester umfassende Module unterteilt. Die Schüler müssen jedes einzelne Semester positiv absolvieren. Eine negative Note im Halbjahr kann also nicht wie bisher durch die Leistung im nächsten Semester ausgebessert werden. Wird ein Modul negativ abgeschlossen, muss aber nicht die Schulstufe wiederholt, sondern nur das jeweilige Modul positiv absolviert werden. Dazu gibt es drei Versuche bei Semesterprüfungen. Klappt auch das nicht, kann trotzdem in die nächste Klasse aufgestiegen werden. Erst ab dem dritten angesammelten Fünfer bleibt man sitzen. Damit wird das Sitzenbleiben nahezu abgeschafft. Die Herausforderung ist aber, dass spätestens bis zur Matura alle Module positiv abgeschlossen sein müssen, sonst heißt es „Auf Wiedersehen AHS und willkommen Externe Matura“.
Prokop berichtete von den Erfahrungen am BORG Neulengbach in Niederösterreich, wo in einem fünfjährigen Schulversuch die NOST erprobt wurde. Dabei wurden zahlreiche Änderungswünsche laut, da es zu einer großen Anzahl von Semesterprüfungen gekommen ist, die nicht nur einen enormen Arbeits- und Dokumentationsaufwand für Lehrer, sondern insbesondere für die Schüler eine Art „Zeitbombe“ darstellen, da zuletzt alle Semestermodule positiv abgeschlossen sein müssen. Zur Unterstützung lernschwacher Schüler wird es künftig individuelle Lernbegleiter geben, sogenannte Lerncoaches aus dem Lehrerteam, die den Schülern zeigen, wie sie sich besser organisieren und damit besser lernen können. Für Hochbegabte wird es die Möglichkeit geben Prüfungen vorzeitig abzulegen, um den Schülern einen höheren Grad an Selbstorganisation zu ermöglichen. Laut Direktor Reischl wird die Neue Oberstufen am BORG erstmals für die 6. Klassen im Schuljahr 2019/20 umgesetzt, was so wie in ganz Österreich die derzeitigen dritten Klassen der Neuen Mittelschule betrifft.
Im zweiten Teil der Lehrerfortbildungsveranstaltung erläuterte Mag. Thomas Teschinsky, der bereits seit drei Jahren den BORG-Schülern als Jugendcoach zur Verfügung steht, seine wertvolle und kostenlose Beratungstätigkeit. Dadurch soll es gelingen Bildungsabbrüche zu verhindern, indem zum Beispiel in Fragen zur Ausbildung, Lernen und Berufsorientierung sowie Lernmotivation, Methodik, Stress- und Konfliktbewältigung im schulischen Alltag geholfen wird. Danach referierte Mag. Christiane Marin-Kollienz von der Caritas Kärnten in Anwesenheit von „Over the limit“ Projektleiter Christian Vallant und Stadtrat Mag. Alexander Radl über das Thema Suchtprävention. Abschließend dankte Dir. Reischl den Referenten und dem Professorenkollegium für die konstruktive Mitarbeit im Sinne einer vorbildlichen Lehrerfortbildung am BRG/BORG Wolfsberg.